Was ist Psychotherapie?

Durch eine psychotherapeutische Behandlung soll das Leiden, welches durch psychische Störungen entsteht, gelindert oder im optimalen Fall behoben werden. Dabei sind in Deutschland drei unterschiedliche Verfahren zugelassen: Psychoanalyse, Tiefenpsychologie und Verhaltenstherapie. In unserer Praxis wird das Verfahren der Verhaltenstherapie angewandt. 

 
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Verlauf der Psychotherapie

Die jeweilige Problematik bestimmt die Dauer und die Frequenz der Psychotherapie. In der Regel kommen die Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen 1-2 mal wöchentlich zu einer Therapiestunde. Die Dauer einer Therapiestunde beträgt in der Regel 50 Minuten. Doppelstunden können je nach Problematik individuell sinnvoll sein und nach Bedarf vereinbart werden.

Vor Beginn einer Richtlinienpsychotherapie finden Sprechstundensitzungen und probatorische Sitzungen statt. Diese dienen dem Beziehungsaufbau und der diagnostischen Abklärung und haben folgenden Inhalt:

  • Kennenlernen, Beziehungsaufbau

  • Erfassen grundlegender Informationen

  • Diagnostische Untersuchungen (z.B. Fragebögen, Testverfahren)

  • Formulierung von Therapiezielen

Im Anschluss an diese „Einstiegsphase“, die ungefähr 5 bis 11 Sitzungen umfasst, wird gemeinsam erörtert, inwieweit eine psychische Erkrankung vorliegt und eine ambulante Psychotherapie die angemessene Behandlungsmethode darstellt. Sollten alle Beteiligten zu diesem Entschluss kommen, wird die Kostenübernahme bei dem jeweiligen Kostenträger beantragt und die eigentliche Behandlung kann beginnen.  

Therapieansatz

Die Verhaltenstherapie setzt bei den aktuellen Problemen an. Für die Bearbeitung dieser Probleme ist eine vertrauensvolle und tragfähige Beziehung zum Patienten und seiner Familie die Basis. In einer ersten Phase der Therapie wird darum dem Vertrauensaufbau besonders viel Raum gewidmet.

Hiernach werden gemeinsam Bedingungen aufgedeckt, die ein Problem auslösen und aufrechterhalten. Es wird versucht, die Zusammenhänge zwischen Gedanken, Gefühlen, Verhalten und körperlichen Reaktionen zu verstehen. Mit Hilfe eines Erklärungsmodells zur Entstehung des Problems sollen die Bedingungen verständlich gemacht werden.

Im Anschluss werden Therapieziele formuliert und Strategien erarbeitet. Hierbei ist das Ziel, das Verhalten und die Gedanken zu verändern und somit Gefühle wie Angst, Wut und Trauer und damit verbundene körperlichen Reaktionen zu verringern.

Diese neuen Strategien und Verhaltensweisen werden dann in der Therapie, aber vor allem im Alltag, eingeübt und erprobt. Hierfür ist eine aktive Haltung und Mitarbeit des Patienten und der Bezugspersonen von großer Bedeutung. Wenn der Patient und seine Eltern die neuen Strategien anwenden können und die Ziele erreicht sind, kann die Therapie beendet werden.

 

Psychotherapie bei Kindern und Jugendlichen

In Abhängigkeit vom Alter der Patienten verändern sich auch Inhalte und Prozesse des therapeutischen Verlaufs. So haben bei jüngeren Kindern spieltherapeutische Anteile eine größere Bedeutung. Zudem steht hier die Arbeit mit den Bezugspersonen verstärkt im Fokus.

Bei älteren Kindern und Jugendlichen stehen eher die Veränderungen von weniger hilfreichen Gedanken und Verhaltensweisen im Vordergrund. Allerdings ist es uns insgesamt ein Anliegen, die Familie mit in den therapeutischen Prozess einzubeziehen. Je nach Bedarf kann es sinnvoll sein auch das Umfeld (Schule, Helferinstanzen etc.) mit einzubinden.

Neben Einzel-, Bezugspersonen- und Familiensitzungen im therapeutischen Setting besteht zudem die Möglichkeit von Hausbesuchen (z.B. bei Zwängen oder sozialer Phobie).